Europäische Unternehmen investieren bereits viel in emissionsarme Projekte, müssten ihre Ausgaben und ihre Ambitionen jedoch signifikant erhöhen, um das Ziel des Pariser Abkommens von 1,5° Celsius zu erreichen.
Das geht aus der aktuellen Studie „Running Hot: Accelerating Europe’s Path to Paris“ hervor, die wir in Zusammenarbeit mit der Non-Profit-Organisation CDP Europe erstellt haben. Die Studie basiert auf einer Befragung unter fast 1.000 europäischen Unternehmen, die gemeinsam knapp 80 Prozent des europäischen Marktwerts ausmachen. Sie legten ihre Umweltdaten gegenüber dem CDP bis 2020 offen.
Die neuesten Daten zeigen, dass etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Unternehmen einen Übergangplan haben – im Energiesektor sind es sogar mehr als drei Viertel der Unternehmen. Ermutigend ist, dass bereits über 50 Prozent der europäischen Unternehmen nach Marktwert der Science Based Targets Initiative beigetreten sind. Diese Initiative prüft, ob die Emissionsziele mit dem Pariser Abkommen übereinstimmen.
Die Studie modelliert drei mögliche Alternativszenarien für das Jahr 2030. Auf dieser Grundlage würde eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5° Celsius eine achtfache Steigerung des derzeitigen Ambitionsniveaus europäischer Unternehmen bei den Emissionen erfordern. Die Szenarien basieren auf CDP-Scores, die einen allgemeinen Hinweis auf die aktuelle Klimaleistung eines Unternehmens geben, und CDP-Temperatur-Ratings, die den Unternehmen einen Temperaturpfad auf Basis ihrer Emissionsreduktionsziele zuweisen. Die Studie weist zudem auch auf die Schlüsselrolle von Banken und Investoren bei der Erreichung dieses Ziels hin. Derzeit bewertet nur die Hälfte der Institute, ob Kunden oder Unternehmen, in die sie investieren, eine am Pariser Abkommen orientierte Strategie verfolgen. Ohne ein stärkeres Engagement, so die Studie, müssten die Banken in einem Szenario der „bescheidenen Beschleunigung" ihr Kreditportfolio um 20 bis 30 Prozent anpassen, um die Pariser Ziele zu erreichen.